StartseitePublikationenBernd HainmüllerWiwili – die Geschichte einer Städtefreundschaft

Wiwili

Die Geschichte einer Städtefreundschaft

Bernd Hainmüller

Archaisch: Die Wasserversorgung in Wiwili vor dem Bau der WasserleitungArchaisch: Die Wasserversorgung in Wiwili vor dem Bau der Wasserleitung

"Wiwili erwartet, dass unsere Bruderstadt uns nicht im Stich lässt...", so die Stadtverwaltung von Wiwili, Nicaragua, 1992. Zwischen Wiwili - einem kleinen Ort im Norden Nicaraguas - und Freiburg besteht seit dem 20. Oktober 1988 eine Städtefreundschaft. Seit dem Wirbelsturm „Mitch", der 1998 in ganz Mittelamerika verheerende Schäden anrichtete, ist Wiwili mehr denn je auf Unterstützung angewiesen.

Die Stadt Freiburg hat schon zu einer Zeit damit begonnen, Städtepartnerschaften zu pflegen, als viele vergleichbare Kommunen mit diesem Gedanken noch nicht einmal schwanger gingen. Die frühe Städtepartnerschaft mit Besançon (1959) setzte ein deutliches Zeichen der Aussöhnung mit Frankreich und markierte zugleich den Beginn der „Deutsch-Französischen Freundschaft". Mit Innsbruck (1963), Padua (Italien, 1967) und Guildford (Vereinigtes Königreich, 1979) standen danach eher Erinnerungen an die gemeinsame Geschichte (als Zähringer-Gründungen) oder Überlegungen zum Ausbau der Universitätskontakte im Vordergrund. Auch die gegen Ende der achtziger Jahre und Anfang der neunziger Jahre geschlossenen Städtepartnerschaften mit Madison (Wisconsin, USA 1988); Matsuyama (Japan, 1988); Lviv (Lemberg, Ukraine 1989) und Granada (Spanien 1991) nahmen Bezug auf kulturelle und historische Gemeinsamkeiten, die man zu pflegen sich per Städtepartnerschaft verpflichtete; ein Geben und Nehmen unter europäischen und außereuropäischen Nachbarn. Nur eine „Stadt" läßt sich in diesen Reigen nicht ohne weiteres einreihen: Wiwili, ein kleiner Ort im Norden Nicaraguas, aber auch Hauptort einer Großgemeinde mit 84 Unterbezirken in der Grenzregion zu Honduras. Eigentlich besteht zwischen Freiburg und Wiwili gar keine Städte"partnerschaft", sondern eine Städte"freundschaft" und das seit dem 20. Oktober 1988,als im Freiburger Rathaus die beiden Bürgermeister Freundschaftsurkunden austauschten. Dennoch hat dieser „Da­vid" unter den „Goliaths" der Freiburger Städtepartnerschaften wachsende Sympathien bei der Freiburger Bevölkerung erworben, die zeigen, "dass eine Städtepartnerschaft auch mit einem armen Kaff in der sogenannten dritten Welt gewünscht wird. Vielleicht ist vielen Bürgerinnen und Bürgern sogar diese Beziehung viel wichtiger als so manche Städtepartnerschaft mit einer reichen Stadt" - so der Verein Freiburg-Wiwili (Badische Zeitung, 21.9.1999). Die Aussage trifft zu, denn es war und ist gerade diese Städte"freundschaft", die seit dem November 1998 die Freiburger Bürger und Bürgerinnen mehr bewegt als alle anderen.

Ein Jahrhundert-Hurrikan und seine Folgen

Schwer getroffen: Der kleine Ort WiwiliSchwer getroffen: Der kleine Ort Wiwili

Am 30. Oktober 1998 meldete die Badische Zeitung, dass der Sturm „Mitch" in Mittelamerika viele Ernten zerstört hatte, vor allem in Honduras. Was sich wie ein in der Wirbelsturmregion Karibik mehr oder weniger alltägliches Naturereignis anhörte, entpuppte sich schon in den Nachrichten der darauffolgenden Tage als die schlimmste Flut- und Überschwemmungskatastrophe, die Mittelamerika jemals getroffen hat. Je zahlreicher die Meldungen wurden, desto klarer wurde, dass sich in den Ländern Guatemala, Honduras und Nicaragua ein Naturmonster entfesselt hatte, das im buchstäblichen Sinne Menschen fraß: Täglich musste die Zahl der Todesopfer nach oben korrigiert werden. Man schätzt heute, dass rund 12 000 Menschen direkt in den Fluten starben; nachfolgende Seuchen forderten weitere Menschenleben. Millionen wurden obdachlos und hungerten, da die Ernten zerstört und die Äcker fortgeschwemmt waren. Ein unbeschreibliches Leid war über diese von der Weltwirtschaft als „sehr arm" eingestuften Landstriche hereingebrochen.

Was ist in Wiwili passiert?

In Freiburg richteten sich viele Blicke auf das im Norden Nicaraguas, direkt am Rio Coco gelegene Wiwili. Was mochte hier passiert sein? Die ersten Nachrichten, verbreitet über das Internet, ließen das Schlimmste befürchten: „Wenn die Meldungen aus den Katastrophengebieten zutreffen, existiert die mit Freiburg freundschaftlich verbundene Stadt Wiwili seit vergangenen Freitag nicht mehr" (Badische Zeitung, 5.11.98). Trotz dieser furchtbaren Nachricht - die sich im Nachhinein so als nicht zutreffend herausstellte, denn „nur" ca. ein Drittel wurde zerstört - verwandelte sich das lähmende Entsetzen binnen Stunden in einen nicht abreißenden Strom von Hilfen, mit dem in Freiburg der große Bruder dem kleinen wieder auf die Beine helfen wollte. So bewilligte der Hauptausschuss des Gemeinderats am selben Tag zunächst 50. 000 DM als erste Sofortmaßnahme für Wiwili. Die Stadtverwaltung Freiburg und der Verein für Städtepartnerschaft Freiburg - Wiwili riefen zu Spenden für ein Sonderkonto „Nothilfe Wiwili" auf. Die Badische Zeitung entsandte ihren Reporter Anno Fricke nach Nicaragua, um sich selbst vor Ort ein Bild von der Zerstörung und vor allem von den Hilfsmöglichkeiten zu machen. Am 9. November erreichte sein erster Bericht die BZ: „Sieben Stadtviertel gibt es nicht mehr, aber die Menschen leben. In Wiwili regnet es jede Nacht. Dann platscht das Wasser auf die Plastikplanen, unter denen rund 4000 Menschen seit einer Woche ausharren. Weitere 4000 sind auf 18 öffentliche Gebäude verteilt. In der katholischen Kirche behandeln Ärzte die Patienten, die aus dem vom Rio Coco überspülten Krankenhaus gerettet werden konnten, auf dem blanken Fußboden. Matratzen gibt es keine. Viele Menschen ... haben nur ihr nacktes Leben gerettet. Im Ort sei ein Opfer zu beklagen, schreibt Francisco Acevedo Osorio vom Verein für Kommunalentwicklung (ADEM) in Wiwili an Freiburgs Oberbürgermeister Rolf Böhme. Am Donnerstag, 29. Oktober trat der Fluss langsam über die Ufer, stieg und stieg, bis auf 20 Meter über normal. Dort er­ reichte die Flut aus Schlamm, ausgerissenen Bäumen und Sträuchern sowie Tierkadavern das Krankenhaus „Jorge Navarra". Als das Wasser Tage später wieder sank, blieb zwei Meter hoch der Schlick zurück. In Wiwili und 25 umliegenden Gemeinden sind 1200 Häuser verschwunden, von weiteren 200 stehen nur noch die Grundmauern. Tausende Hektar Ackerland sind vernichtet, Abertausende von Bäumen entwurzelt, Wege und Brücken zerstört. Die überlebenden stehen vor dem Nichts". Später eintreffende Helfer wunderten sich allerdings, dass es im Unterschied zu anderen Landstrichen in Wiwili bereits nach drei Tagen wieder sauberes Wasser gab: Die Wasserleitung, die mit Freiburger Hilfe in Wiwili entstanden ist, hatte die Katastrophe so gut überstanden, weil vor allem jene, die damals beim Bau dabei waren, genau wussten, wo sie die Bruchstellen suchen mussten. (Zur Geschichte dieser Wasserleitung später)

Gemeinsam gegen die Folgen von „Mitch"

In Nicaragua ermordet: Der Freiburger Arzt Albrecht „Tonio" PflaumIn Nicaragua ermordet: Der Freiburger Arzt Albrecht „Tonio" Pflaum

Je klarer das Bild über die Zerstörungen in Wiwili wurde, desto lawinenartiger schwoll die Welle der Hilfsbereitschaft in Freiburg an: Bereits 10 Tage nach seiner Einrichtung verzeichnete das Spendenkonto Eingänge in Höhe von 200 000 DM. Vier Wochen später waren es 324 000, im Januar 1999 rund eine halbe Million DM, die gezielt für den Wiederaufbau Wiwilis eingesetzt werden können. „Gezielt" - und dies dürfte ein Grund für die zahllosen Initiativen gewesen sein, sich der Hilfskampagne anzuschließen und das Spendenkonto hochschnellen zu lassen - bedeutete in diesem Falle, dass der große Bruder Freiburg sorgsam darauf achtete, die Hilfsmittel-Sendungen selbst dorthin zu bringen, wo sie benötigt wurden, wenn es sein musste (und es musste) auch an regierungsamtlichen nicaraguanischen Stellen vorbei. Als die ersten drei Container, beladen mit 40 Tonnen Wellblech, Werkzeugen, Rohren, Lebensmitteln und Kleidung am 4. Dezember 1998 auf die Reise geschickt wurden, war nicht nur organisiert, dass der in Freiburg lebende chilenische Techniker Jorge Lizama vor Ort war (er hatte bereits an der Wasserleitung mitgebaut), sondern auch die Mitarbeiter von ADEM-W (Asociacion de Desarollo Municipal Wiwili – Verein für Kommunalentwicklung), allen voran der in Wiwili lebende Kontaktmann „Ringo" Gottsleben, mit denen der „Verein für Städtepartnerschaft Freiburg - Wiwili" seit mehr als einem Jahrzehnt zusammenarbeitete. Durch diese Verbindungen konnte die Hilfe punktgenau dorthin gelangen, wo sie benötigt wurde. Dies ist bei solchen Hilfslieferungen nicht immer der Fall; hier war und ist es dem Umstand geschuldet, dass die gemeinsame Geschichte von Freiburg und Wiwili viel weiter zurückreicht als die offizielle Städtefreundschaft. Sie basiert auf Freundschaften von Freiburger Männern und Frauen mit Frauen und Männern in Wiwili, die bis in das Jahr 1980 zurückreichen und mit einem Namen eng verbunden sind: Albrecht "Tonio" Pflaum.

Die Städtefreundschaft begann mit einem Mord

Die Wasserversorgung in Wiwili vor dem Bau der WasserleitungDie Wasserversorgung in Wiwili vor dem Bau der Wasserleitung

30. April 1983 im Norden Nicaraguas. Eine Schotterpiste voll von Schlaglöchern, auf der sich ein Kleinbus mühsam seinen Weg bahnte. Am Ende einer Kurve eine Straßensperre, der Fahrer musste anhalten. Bewaffnete in olivgrünen Tarnanzügen zerrten die Businsassen auf die Straße. Ein kurzes Kommando, dann Feuerstöße aus den automatischen Waffen der Bewaffneten auf die im Straßengraben kauernden Insassen des Busses. So schnell wie sie aufgetaucht sind, waren die bewaffneten Männer der „Contra" wieder verschwunden. Zurück bleiben 14 kaltblütig ermordete Menschen, die einen unterwegs zu einer 1. Mai-Feier, die anderen unterwegs zu einer Impfaktion. Die Ermordeten - allesamt unbewaffnete Zivilisten, Krankenschwestern, Bauern, Händler und ein Arzt. Als am 1. Mai 1983 um 20 Uhr die „Tagesschau" die Nachrichten mit der Schlagzeile eröffnete: „Deutscher Arzt in Nicaragua ermordet" - und kurz darauf das Bild eines jungen Mannes mit Schnurrbart einblendete, stockte vielen Freiburger Medizinern der Atem: Es war der Arzt Albrecht „Tonio" Pflaum, den man gemeinsam mit 13 Businsassen umgebracht hatte. Seit 1980 war Pflaum im Auftrag des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) in Nicaragua als Arzt tätig gewesen. Tonio Pflaum wurde nur 35 Jahre alt und hinterließ eine Frau und ein Kind. In der Nacht des 1. Mai zeugten gesprühte Inschriften in roter Farbe an einigen Häusern in Freiburg von dem wortlosen Entsetzen, der Trauer und Wut, die viele seiner Freunde angesichts des Geschehens in einem 6000 km entfernten Land ergriffen hatte. 11 000 Freunde und seine Geschwister mahnten in einem Nachruf:

„Trauer und Schmerz reichen nicht, wenn sie nicht umschlagen in das Bewusstsein, das wir brauchen, um selbst zu handeln und zu begreifen, dass sein Beispiel nicht stellvertretend sein kann für das, was wir selber zu tun haben, wenn es uns ernst ist mit der Solidarität".

Wie kam es zu dieser Solidarität mit Nicaragua, deren erstes deutsches Opfer Tonio Pflaum wurde? Um das Geschehen auf jener Straße am 30. April 1983 zu begreifen und was er damit zu tun hatte, muss man ein Stück weit in die Geschichte Nicaraguas zurückgreifen.

Arbeit im Hinterhof der USA

Knochenarbeit: Bau der Wasserleitung nach WiwiliKnochenarbeit: Bau der Wasserleitung nach Wiwili

Nicaragua galt bis weit in das 20. Jahrhundert hinein als einer der „Hinterhöfe der USA". Immer wieder wurden Regierungen eingesetzt oder gestürzt mit Hilfe des großen Bruders USA, der nicht selten auch mit Marineinfanteristen seine Politik durchsetzte. Dabei ging es nicht nur um die Rohstoffe wie Gold, Eisenerz, Kaffee oder Bananen, sondern auch um das strategische Interesse, eine Wasserverbindung zwischen Pazifik und Atlantik über nicaraguanisches Territorium zu führen, die als Alternative zum Panama-Kanal ins Auge gefasst wurde. Zum wiederholten Male marschierten 1926 US-Marines in Nicaragua ein, zum „Schutz der US-Bürger". Nur eine kleine Gruppe um den General Augusto C. Sandino nahm den Kampf gegen die Invasoren auf. Ein mehrjähriger Kampf „David (die Sandinisten)" gegen „Goliath (USA)" begann. Auch Sandino war klar, dass er die zeitweise 12 000 Mann starken US-Truppen samt ihrer nicaraguanischen Marionetten militärisch nicht besiegen konnte. Ein politisches Programm hatte er nicht. Doch sein Ziel war klar: Abzug der Marines und Souveränität für Nicaragua. „Vaterland und Freiheit" war das Motto, das jedes seiner Kommuniqués aus den Bergen in der Umgebung von Wiwili abschloss. Nach siebenjährigem Kampf hielt die US-Regierung unter Herbert Hoover tatsächlich ihr Versprechen, alle US-Soldaten und Marines abzuziehen. Doch die USA hatten ein Erbe hinterlassen: Die Nationalgarde unter Führung von Ana­ stasio Somoza. Somoza brach Absprachen und drangsalierte die Sandinisten. Er wurde der eigentliche Machthaber des Landes, stellte am 21. Februar 1934 Sandino eine Falle und ließ ihn sowie zwei seiner Generäle ermorden. Es folgten Morde an Sandinos Bruder und 300 weiteren Gefolgsleuten, die sich in dem Gebiet von Wiwili friedlich angesiedelt hatten. So begann die mehr als 40jährige Diktatur der Somoza-Clique, die am 19. Juli 1979 von einem Volksaufstand gestürzt wurde, der von der in den 60er Jahren entstandenen Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) in Managua angeführt wurde. Die Sandinisten ernannten eine Junta, die das Land regieren sollte. Sie sah sich großen Schwierigkeiten gegenübergestellt und versuchte mit Hilfe der USA die Wirtschaft anzukurbeln. Doch die Vereinigten Staaten brachen 1981 die Hilfe ab; fortan unterstützten sie die „Contras", eine antisandinistische Guerillabewegung, die vom amerikanischen Geheimdienst CIA ausgebildet, trainiert und bewaffnet wurde. 1982 unterzeichnete Nicaragua einen Beihilfevertrag mit der Sowjetunion. Nun begann der Krieg zwischen der sandinistischen Regierung und den „Contras"-Banden. Mit Mord, Totschlag und Sabotageakten sollte die frei gewählte Regierung gestürzt werden. In Westeuropa hatten sich zahlreiche „Solidaritäts- Komitees mit Nicaragua" gebildet, die verhindern wollten, dass sich die chilenische Tragödie vom 11. September 1973 wiederholte. Hier war der gewählte Präsident Salvador Allende von putschenden Generälen mit Hilfe des CIA gestürzt und zahllose Chilenen ermordet oder ins Exil getrieben worden. Auch in Freiburg hatte sich in der Folge des Putsches in Chile 1973 ein Lateinamerika-Komitee gebildet. Ihm schloss sich der Medizinstudent Albrecht Pflaum an, von seinen Freunden aufgrund seines südländischen Aussehens „Tonio" gerufen. Im Unterschied zu vielen anderen war „Solidarität" für ihn kein leeres Wort: Er wollte helfen und zwar konkret als Arzt in einem der ärmsten und zurückgebliebensten Regionen Nicaraguas: in Wiwili. Dass diese Hilfe für die sandinistische Regierung und für die Menschen in und um Wiwili von den „Contras" bekämpft werden würde, war ihm klar, aber vermutlich nicht, dass sie auch vor dem Mord an einem Arzt nicht zurückschreckten.

Companero „Tonio" in Wiwili

Brief von Albrecht („Tonio") Pflaum vom 13.9.1980:

„Liebe Eltern und Geschwister,

endlich komme ich wieder dazu, etwas zu schreiben. Da mir ja bisher die Ruhe und der nötige Tisch dazu fehlte. (...) Seit ca. drei Wochen bin ich in Wiwili, ganz im Norden des Landes, zusammen mit Michael, dem Schwaben. In einem Tal, durch den der große Rio Coco fließt, liegt das Örtchen recht malerisch beidseits des Rios. Eine Art kleines Handelszentrum unserer Gegend. Sehr bergig drumrum, die Berge aber nicht so „ordentlich" und sanft wie bei uns, sondern ziemlich wild durcheinander, woran man sieht, dass die Erdbewegungen erst vor kurzem stattfanden (d.h. vor einer Million Jahren). Das Klima ist heiß und bisweilen drückend, bis ein kräftiger Regenschauer Abkühlung bringt. Zur Zeit ist es Winter und so regnet es häufig. Zum Glück, da keine Wasserleitung vorhanden ist. Wir waschen uns und kochen mit Regenwasser und ansonsten verdienen sich Buben mit Eseln etwas Geld durch den Transport von Wasser aus einer Quelle, die etwas abseits liegt. Das Ganze wird im Sommer zum Problem. Da soll's sehr heiß werden. Die Arbeit begann wie der berühmte Sprung ins Wasser. Ich musste mich schnellstens freischwimmen. Von wegen Einarbeitungszeit. Nach der ersten Nacht ging ich morgens ins Puesto de Salud (Gesundheitsposten) da warteten schon 15 Patienten, die ich dann mit Hilfe eines Hilfspflegers verarztete . Am Ende abends waren es dann vierzig gewesen. (...) Mein Arbeitsplatz war auf der anderen Seite des Flusses (der mit Einbaum mit Außenbordmotor durchquert wird), in einem kleinem Hospital. Über dem Eingang steht: „Revolucion es Salud para el Pueblo" (Revolution ist Gesundheit für das Volk). Zum ersten Mal kamen nach dem Volksaufstand 1979 Ärzte nach Wiwili, jetzt kommen die Patienten von weit her, fünf bis sieben Stunden Fußmarsch oder mit dem Pferd. Für die Consulta zahlen alle gleichviel, zehn Cordobas, etwa zwei Mark ohne Unterschied. Medikamente, soweit vorhanden, sind kostenlos, jeder hat den Anspruch, vom Arzt gesehen zu werden. (...) Ein Companero verblutete uns nach einer Schussverletzung in der Brust. Kein Blut war da, keine Operationsmöglichkeit. Meine erste größere Operation war eine Bauchdeckenverletzung bei einem Jungen, der in eine zerbrochene Flasche stürzte, das (Bauch-)Netz drängte heraus und musste zurückverlagert werden. Das Ganze mit viel Valium und Lokalanästhesie, bei Funzelschein und völlig septischen Verhältnissen. Öfter kommen größere Wundversorgungen. Alles ging bisher gut. Die Sachen heilen bei den Leuten hervorragend, obwohl die Wunden mit Kaffeesatz und kleingeschnittenen Haaren zugeklebt werden.

... alles Liebe, bis bald,

Albrecht"

(Briefe aus Wiwili, hrsg. vom Verein zur Förderung und Mitgestaltung einer Partnerschaft Freiburg-Wiwili e. V. und dem Freundeskreis Tonio Pflaum, Freiburg 1999, S. 2.)

Albrecht Pflaums Vertrag mit dem DED sollte Mitte 1983 enden. In einem seiner letzten Briefe an seinen Vater fasste er seine Erfahrungen der Arbeit in Wiwili zusammen:

„Lieber Vater, (...)

Ich merke, wie meine Gedanken um das Ende meines Aufenthaltes hier, um die Heimreise und den Neubeginn langsam immer mehr Raum gewinnen, obwohl wir noch intensiv in der Arbeit drinstecken und noch vieles getan werden muss, um das Projekt übergeben zu können. Ich habe noch nie so lange an einem Platz gearbeitet und noch nie mit so viel Interesse und Einsatz wie eben im Hospital in Wiwili. So wie ich die Sache kenne, in Deutschland wird es mir schwerfallen (oder schwer gemacht), eine so weitgehende Identifikation mit meiner Arbeit zu finden. Dabei ist es hier alles andere als lustig und angenehm zu leben, im Gegenteil, die Lage ist sehr gespannt, die militärischen Operationen der Contra haben erheblich zugenommen, es gibt Versorgungsschwierigkeiten , verbreitete Unsicherheit der Leute. Und doch sieht man die Veränderung, den Aufbau, Konsolidierung von schon Erreichtem, und das auf allen Ebenen. Unverkennbar ein gewisser Optimismus, eine Hoffnung auf bessere Zeiten und der Wille, die Erfolge zu verteidigen und zusätzliche Reserven zu mobilisieren. (...) In diesem Kontext ist unsere Arbeit zu sehen, sie hat eben auch wichtige politische Bedeutung, im noch unsicheren Norden. Würde - aus was für Gründen auch immer - das Gesundheitswesen zugemacht werden müssen, wäre das ein Fiasko für die Frente Sandinista. (...) Ich habe in diesen zwei Jahren sehr viel gelernt, fachliches, politisches, Organisation, Improvisation; machte wichtige Erfahrungen mit ernsthaften Menschen, erlebte auch viel Schönes. Ich hatte die Chance (endlich einmal) meine Initiative und Ideen bringen zu können und sie oft verwirklicht zu sehen. (...) So, Euch allen beste Grüße, ich wünsche Euch einen schönen Frühling und mir eine gute Nachricht von Euch

Albrecht"

(Briefe aus Wiwili, S. 9.)

Aus einem Mord entsteht Hilfe für die Zukunft und ...ein zweiter Mord

Kurz nach der Ermordung Tonio Pflaums entstand der „Freundeskreis Tonio Pflaum", dem seither der Arzt Roland Stahn vorsteht und der sich zum Ziel setzte, das Basisgesundheitswesen in Nicaragua zu unterstützen. Schon bald folgten auch die Bemühungen, die Stadt Freiburg zu einer Partnerschaft mit Wiwili zu bewegen, ein Unterfangen, das bei den konservativen Kräften in Freiburg in die „linke Ecke" der „Solidarität mit Nicaragua" gestellt wurde, die es seit Beginn der achtziger Jahre zwischen den Menschen in Nicaragua und Dutzenden von Nicaragua-Solidaritäts-Komitees in der Bundesrepublik gab. Nur in wenigen Fällen entwickelten sich offizielle Städtepartnerschaften, so z. B. Hamburg und Leon, Köln und Corinto, Leverkusen und Chinandega. Eine Initiativgruppe unter Beteiligung von politischen Parteien, Gewerkschaften, kirchlichen Gruppen, Friedensgruppe, der Mittelamerikagruppe und Schulen beharrte jedoch auf einer Regung der Stadt. Der Antrag auf Städtepartnerschaft wurde durch den Beschluss des Gemeinderats vom 26. Juli 1984 in eine Städtefreundschaft umgemünzt mit der Begründung:

„Es ist nicht (...) beabsichtigt, mit Wiwili eine Partnerschaft im herkömmlichen Sinne einzugehen. Vielmehr ist in Erinnerung an das segensreiche Wirken des Dr. Pflaum an die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen gedacht, die sich in humanitärer Unterstützung der Stadt Wiwili zum Nutzen der dortigen Bevölkerung äußern soll".

(Gemeinderatsdrucksache G 468 vom 17. Juli 1984)

Der Antrag fand ohne Gegenstimmen die Zustimmung aller Parteien. Nach dem Gemeinderatsbeschluss entwickelte sich eine Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der Initiativgruppe Städtepartnerschaft Freiburg-Wiwili. Erste Sofortmaßnahmen galten dem Gesundheitsposten in Wiwili, in dem Albrecht Pflaum gearbeitet hatte. Im Mai 1985 konnte hier eine Sendung für die Einrichtung und den Betrieb eines Operationssaales überbracht werden. Die Initiativgruppe hatte sich inzwischen in einen eingetragenen Verein umgewandelt, der mit zwei Vertretern der „Wiwili-Kommission" angehörte, die aus Vertretern der Stadtverwaltung und der Parteien des Gemeinderates gebildet worden war, um mögliche Projekte zu koordinieren. Das wichtigste Projekt war nach Meinung von Javier Barahona, damals Bürgermeister in Wiwili, der Bau einer Wasserleitung, die Wiwili erstmals mit sauberem Trinkwasser und damit einer Grundvoraussetzung für verbesserten Gesundheitsschutz versorgen sollte. Während der „Freundeskreis Tonio Pflaum" sich auf die medizinische Unterstützung konzentrierte, nahm der Verein die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Angriff. Gerätschaften und Material wurden von der FEW zur Verfügung gestellt und für den Verein wurden der Ingenieur Berndt Koberstein und zwei weitere freiwillige Helfer in Nicaragua tätig. Auch Berndt Koberstein wusste um die Gefährlichkeit seines humanitären Auftrages, denn der Krieg der Contras gegen die Regierung und das Volk ging weiter:

„Matagalpa, 13.5.86

Liebe Freunde,

Sonntagnachmittag bin ich von Wiwili hierher gefahren, um mit Jean-Pierre über die Wasserentnahmestelle zu sprechen und wollte Montagmittag zurück und dabei gleich in Jinotega Eisenstangen und einen Amboss zum Schmieden mitnehmen. Und seit Montag ist die Straße wegen Contra-Übergriffen gesperrt oder es fährt grad kein Wagen. Ich habe zwar die notwendigen Informationen für den Bau über Funk nach Wiwili gegeben. Aber die Eisenstangen fehlen jetzt trotzdem und so verzögert sich wegen diesem Krieg alles. Ständig gehen hier Termine und Pläne in die Binsen, weil die Contras die Transporte überfallen. (...) Die Eisenstangen brauchen wir, um an der Wasserentnahmestelle im Rio Kilambe Felsen wegzupickeln, um dort dann das Rohr einzubetonieren, weil der Kilambe in der Regenzeit ein reißender, zerstörender Fluss wird und leicht die Leitung zerstören könnte. Zwar ist das eine sehr mühselige Arbeit - aber sie muss sein. (...) Man ist gerade dabei, einen Weg zur Entnahmestelle zu bahnen, den auch Esel benutzen können, weil der Transport von der Straße zur Baustelle nur mit Eseln geht. Wir sind allerdings, um das Gelände zu erkunden und zu vermessen, ein paarmal auf Urwaldpfaden dorthin marschiert. Das sieht nun so aus, dass Reinold und ich im Gänsemarsch mit fünf schwerbewaffneten Soldaten, die zu unserem Schutz abgestellt sind, bepackt mit Vermessungsgeräten ca. 5-6 km den Fluss rauflaufen. Das sind ca. zwei bis zweieinhalb Stunden bei sengender Hitze und großer Luftfeuchtigkeit auf Trampelpfaden durchs Dickicht oder über steile Hügel. (...) Ständig wird man von dem Gedanken begleitet, dass man über diese Felsen, Hügel und Täler, über steile Abhänge und felsigen Boden die Leitung legen muss und dabei kann einem angst und bange werden. Es ist wohl schon einigen angst geworden, denn die Planungen für eine Wasserleitung nach Wiwili waren wohl schon öfter fertig und sind dann an den Felsen des Canion Kilambe zerschellt und die Planer sind wieder in die Städte geflüchtet. (...) Aber die Strecke für die Leitung, die ganze Gegend wird für uns fassbarer und das Projekt nimmt feste Formen an. So nach und nach lernen wir das Gelände mit anderen Augen betrachten, es verliert seinen Schrecken und teilt sich immer mehr in lösbare Komponenten auf.

Bis bald also - dann schreib ich mehr (nur wenn ich selbst Post bekomme).

Berndt"

(Briefe aus Wiwili, S. 18/19.)

„Wiwili, 12.6.86

Liebe Ingrid

... ja, manchmal habe ich schon so etwas wie Heimweh. Nicht so, dass ich hier weg will. Das hier ist wohl der schönste Job, den ich je gemacht habe. Zwar fordert er verdammt viel von mir, aber er gibt mir auch ungeheuer viel. Nein, es gibt einfach Situationen, wo ich mit meinen Erfahrungen, Gefühlen und Erkenntnissen, die mir hier so kommen, gerne zu Hause was bewegen würde, oder zumindest gerne mit anderen drüber labern würde. Es hat mir riesig Spaß gemacht, mich in den Job, das hier mit zu organisieren, reinzuarbeiten. Allerdings ist es ultrageil so ein Projekt wirklich von Anfang an, praktisch von der ersten Idee bis zur Übergabe der Leitung durchzuziehen. (...) Wir bauen hier eine Wasserversorgung für eine Kleinstadt für die nächsten 25-30 Jahre für jetzt 5000 und später 10 000 Leute mit fast einer Million Liter Wasser am Tag. Da drückt mich schon mal in einer ruhigen Viertelstunde die Verantwortung. Aber es geht voran und ich denke, dass ich mit der Aufgabe wachse. Zuhause bin ich dann wieder Karl Arsch, dem man nicht mal zutraut, in irgendeinem Betrieb mit dem Schraubenschlüssel zu arbeiten. Aber wenn das hier nicht in die Hose geht (und es wird natürlich nicht in die Hose gehen!), dann bin ich für die nächsten zehn Jahre mit einem großen Sack voll Selbstbewusstsein ausgestattet.

Bis zum nächsten Mal. Sei herzlich umarmt.

Berndt".

(Briefe aus Wiwili, S. 19/20)

„Wiwili, 25.6.86

Lieber Christoph, liebe Ellen und überhaupt liebe Leut,

die Arbeit ist schon recht hart und die Leute geben sich wirklich Mühe. Als Arbeitsprinzip schält sich immer mehr raus, dass die jeweiligen Verantwortlichen von den Basiskomitees der neun Stadtteile für einen bestimmten Wochentag 10-15 Freiwillige auftreiben müssen. Heute waren z. B. wirklich 15 da! Es wird sechs Tage die Woche gearbeitet und wenn es richtig läuft, wird keiner überlastet. Weiter ist in Planung, weitere zehn Leute bei Bezahlung für das Projekt einzustellen. Das scheitert vorerst am Arbeitskräftemangel, da die Leute in der Verteidigung sind. Wer meint, dass die Nicas spinnen und die Leute lieber woanders einsetzen sollen, muss sich klarmachen, dass Überfälle und Angriffe von den Contras nur da stattfinden, wo die Verteidigung schwach ist. So wird dieser Kompromiss zwischen Arbeit und Verteidigung z.B. in Zompompera pro Woche mit durchschnittlich 1-2 Emboscadas (Überfälle) bezahlt, bei denen, seit ich hier bin, mindestens zwanzig Leute umgebracht und viele verletzt worden sind. Um diesen Streckenabschnitt zu sichern, bräuchte man mindestens 150-200 Leute. Woanders abziehen geht nicht, weil da sonst dasselbe passiert. Ich habe heute mal zwei Blicke auf die „Aufklärungskarte" von der Zone Wiwili werfen können. Da es hier zu wenig Hubschrauber gibt, funktioniert die Feindaufklärung meist zu Fuß. D. h. dass die Compas morgens loslaufen und nach 15-30 km wildem Gelände am Abend wieder in der Kaserne sind - oder auch nicht, wenn es Feindberührungen gibt. Nun ja, wir haben also bis jetzt nur drei, die ständig am Bau der Leitung sind, außerdem ist die Bezahlung wohl gerade der Mindestlohn. Der Transport von Material und Leuten ist ein ständiges Problem, weil die Kapazitäten beschränkt sind, ab und zu mal in die Luft fliegen, oder das Differential in die Binsen geht. („.) Wenn wir parallel bauen, wird es noch komplizierter, weil man die Ausführung der Arbeit ständig im Auge haben muss, sonst passieren die seltsamsten Sachen. Da wäre es gut, wenn ich pendeln könnte, weil doch die größten Haken beim Projekt oft im Detail stecken und nur ganz wenige eine Ausbildung haben.

Seid alle herzlich umarmt,

Berndt".

(Briefe aus Wiwili, S. 21/22.)

Ebenfalls ermordet

Ebenfalls ermordet: Bernd Koberstein (links)Ebenfalls ermordet: Bernd Koberstein (links)

Berndt Koberstein, 30 Jahre alt, wurde am 28.7.1986 fast genau an derselben Stelle, an der Tonio Pflaum starb, durch einen Contra-Überfall ermordet. Unterwegs beim „Pendeln" mit Material, wurde der Konvoi aus zwei Wagen unter Beschuss genommen. Die aus den Autos Fliehenden werden hinterrücks erschossen. Auf eigenen Wunsch wurde Berndt Koberstein in Nicaragua begraben. Auf seinem Grabstein in Matagalpa steht der Satz von Che Guevara:

„Fühle wie eine eigene jede Demütigung und jede Ungerechtigkeit, die irgendjemandem irgendwo auf der Welt zugefügt wird".

Seinen Mördern gelang es nicht, die Bevölkerung von Wiwili zu demütigen: Am 4.5.1989 konnte die nicaraguanische Tageszeitung „EI Nuevo Diario" melden, dass es den Menschen in Wiwili unter Mithilfe der beiden verbliebenen Freiburger Techniker in einer „titanischen" Anstrengung gelungen sei, die Wasserleitung durch das Flussbett des Rio Coco hindurch zu bauen. Für weitere 5000 Menschen stand damit sauberes Trinkwasser fast vor der Haustüre zur Verfügung. Wie gut diese Leitung gebaut war, zeigte sich spätestens nach der Überschwemmungskatastrophe vom November 1998, wo sie in wenigen Tagen wieder repariert werden konnte.

Der Wiederaufbau braucht einen langen Atem

Kurz vor dem Ende der Bauarbeiten waren Ende Oktober 1988 Don Javier Barahona, Bürgermeister in Wiwili und Anibal Rodriguez, Regierungssekretär der 6. Region, auf Einladung von Oberbürgermeister Böhme eine Woche lang offizielle Gäste der Stadt Freiburg. Am 20. Oktober 1988 wurden die Freundschaftsurkunden der beiden Städte Freiburg und Wiwili von den Bürgermeistern ausgetauscht. 1991 wurde in Wiwili unter dem Vorsitz von Javier Barahona der Verein ADEM gegründet, der jetzt die Wiederaufbauarbeiten nach den Zerstörungen von „Mitch" in die Hand genommen hat. Die jetzt von Freiburg aus angelaufene Hilfe für Wiwili konnte der Bürgermeister nicht mehr in Empfang nehmen. Am 21. März 1994 wurde auch er - von einer Fahrt nach Managua zurückkommend, die er im Auftrag von ADEM-W durchgeführt hatte - an der Straßenkreuzung von La Maranosa aus dem Bus entführt und gezwungen, bis zu jenem Berg Kilambe zu laufen, von wo aus das Wasser nach Wiwili stammt. Hier wurde er bestialisch gefoltert und ermordet. Der nie erklärte Krieg gegen das nicaraguanische Volk ging 1995 mit der Entwaffnung oder Flucht der Contra-Banden zuende. Gerade mal drei Jahre konnten die Menschen in Wiwili Hoffnung schöpfen auf friedlichere und wirtschaftlich bessere Zeiten. Mit den Schäden durch den Wirbelsturm Mitch ist ganz Mittelamerika und auch Wiwili um die Mühen eines jahrzehntelangen mühsam errungenen Fortschrittes gebracht worden. Auch Freiburg brauchte nach der Zerstörung am 28. November 1944 ein Jahrzehnt, um wiederaufzubauen. Nur ist es dann nicht gleich wieder durch eine Naturkatastrophe geschädigt worden. Die halbe Million Mark Freiburger Spenden sind Ende 1999 weitgehend verbraucht. Deshalb muss Wiwili langfristig geholfen werden, der kleine Bruder hat es verdient.

Wer helfen will, kann sich an folgende Stellen wenden:

  • Stadt Freiburg, Jürgen Eichhorst, Tel. 07 61/2 01-11 26;
  • Verein Freiburg-Wiwili e. V. c/o Postfach 5328, 79020 Freiburg, Tel. 07 61/4 76 60 09, Fax: 07 61/4 76 60 08. Spendenkonto des Vereins: Postbank Karlsruhe, BLZ 660 100 75, Konto-Nr. 229 871 756.

Aus der Broschüre des Vereins für Städtepartnerschaft Wiwili-Freiburg stammen auch die Briefauszüge.

  • Nothilfe Wiwili: Sparkasse Freiburg, BLZ 680 501 01, Konto-Nr. 100 200 18.
  • Freundeskreis Tonio Pflaum, c/o Dr. Roland Stahn, Landsknechtstr. 20, 79102 Freiburg Tel. 07 61/7 57 78.

Autor und Verlag haben das Honorar für diesen Artikel an den Verein Freiburg-Wiwili e.V. übergeben.