StartseitePublikationenAndere VeröffentlichungenBeruf Lebenskünstler? - Orientierung nach der Schule

Beruf Lebenskünstler?

Orientierung nach der Schule

Bernd Hainmüller

Abbildung Buchcover: "Beruf Lebenskünstler? Orientierung nach der Schule" von Bernd Hainmüller

Das Material nimmt drei entscheidende Situationen in den Blick, die den Lebensalltag von Schülern prägen: Schule-Arbeit-Freizeit. In die Schule gehe ich, weil ich später meinen Broterwerb (≈ Arbeit, Geld) brauche, um damit meine Freizeit genießen zu können. Steht bei fast jedem Schuler am Beginn der Schulzeit noch dieses klare Ziel vor Augen, werden die Fragen zu diesen Themen im Laufe des Schülerlebens immer drängender:

  • Wie lange soll ich in die Schule gehen, um später eine für mich befriedigende Arbeit zu finden?
  • Finde ich überhaupt noch eine, wenn die Schule für mich aus ist?
  • Welche Berufsausbildung soll ich ergreifen, um später mein eigenes Leben so führen zu können, wie ich es will?
  • Weiß ich überhaupt schon, was ich eigentlich will?
  • Wieviel ist mir die Arbeit im Leben überhaupt wert?
  • Arbeite ich, um zu leben, oder lebe ich, um zu arbeiten?
  • Wo bleibt meine „freie Zeit“?
  • Was fange ich mit ihr an, wenn ich wegen der Arbeit keine Zeit mehr für mich habe?
  • Wie nütze ich meine freie Zeit, wenn ich arbeitslos werde?

Diese Fragen kreisen in den Köpfen aller Schüler – und wir versuchen mit diesem Band, einige Anregungen und Materialien für die Behandlung im Unterricht zu geben. Dies geht nur eingebettet in lebensweltliche Zusammenhänge - um meinen Prozeß des Aufwachsens, insbesondere im Hinblick auf den Übergang von der Schule in die Berufs und Arbeitswelt. Es gibt Leistungen, die in konkreten Zusammenhängen erbracht werden in der Schule, bei der Arbeit, bei der Freizeit. Das bedeutet, daß mit meiner Veränderung das Thema Leistung eingebunden wird in diejenigen Felder, in denen sie erbracht werden soll, erbracht wird, oder nicht erbracht wird aus welchen Gründen auch immer. Leistung an sich um es zu betonen ist kein ethischer Imperativ. Sie zu erbringen oder nicht, ist Teil einer Güterabwägung:

  • Für wen und was erbringe ich welche Leistung?
  • Wie stark gewichte ich was?
  • In welche Richtung möchte ich meine Leistungen gewürdigt sehen oder nicht?
  • Wer "honoriert" Leistungen wann und wie?

Hier gibt es große Unterschiede innerhalb der verschiedenen Leistungssysteme: Schule honoriert Leistungen anders als die Arbeitswelt und in der Freizeit werden Leistungen (so fragwürdig sie sein mögen) noch einmal anders gewürdigt. Deshalb werden die einzelnen Kapitel in dem auf verschiedenen Ebenen angelegten Spannungsfeld u.a. zwischen Schule und Leistungen in der Schule; Arbeit und Leistungen; Leistungen in der Freizeit und deren Anerkenntnis stehen.